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Einsamkeit überwinden: Der erste Schritt zählt

Dezember 16, 2025 ademi_sysadmin


Das Wichtigste auf einen Blick

  • Einsamkeit betrifft etwa 11% der Deutschen – Sie sind nicht allein
  • Prävention ist einfacher als Heilung: Aktiv werden, bevor es schlimm wird
  • Der erste Schritt muss nicht groß sein – ein Anruf reicht
  • Soziale Kontakte schützen nachweislich vor Demenz und Herzkrankheiten

Kennen Sie das? Der Abend zieht sich, das Telefon bleibt stumm, und die Gedanken kreisen. Einsamkeit ist ein Gefühl, das viele Menschen kennen – besonders in der zweiten Lebenshälfte. Doch hier kommt die gute Nachricht: Sie können etwas dagegen tun. Und der erste Schritt ist leichter, als Sie vielleicht denken.

Was die Wissenschaft über Einsamkeit weiß

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Altersfragen umfangreiche Studien zur Einsamkeit durchgeführt. Die Ergebnisse sind aufschlussreich – und geben Hoffnung.

11%

der Deutschen fühlen sich sehr einsam

12,1%

der über 80-Jährigen berichten von Einsamkeit

85%

fühlen sich durch Gespräche weniger einsam

Eine wichtige Erkenntnis der Forschung: Älteren Menschen fällt es leichter, Einsamkeit zu vermeiden, als sich aus bestehender Einsamkeit zu befreien. Das bedeutet: Prävention ist der Schlüssel. Wer frühzeitig aktiv wird, hat die besten Chancen.

Warum Einsamkeit so belastend ist

Einsamkeit ist mehr als nur ein unangenehmes Gefühl. Sie kann ernsthafte Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben:


Was Studien zeigen

  • Menschen, die sich einsam fühlen, haben ein 40% höheres Demenzrisiko
  • Einsamkeit erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Dauerhafter Stress durch Isolation schwächt das Immunsystem

Diese Zahlen sind nicht dazu da, Angst zu machen – sondern um zu zeigen, wie wichtig es ist, aktiv zu werden. Die gute Nachricht: Der menschliche Körper und Geist reagieren erstaunlich schnell auf positive soziale Kontakte.

Der erste Schritt: Warum er so wichtig ist

Forscher des Deutschen Zentrums für Altersfragen haben herausgefunden: Menschen, die ihr soziales Altern positiver einschätzen, können leichter aus der Einsamkeit herauskommen. Es beginnt also im Kopf – mit der Entscheidung, etwas zu ändern.

„Die Beeinflussung negativer Ansichten über das Altern könnte ein Weg sein, um wirksame Interventionen zu entwickeln.“

– Deutsches Zentrum für Altersfragen

Der erste Schritt muss dabei nicht groß sein. Er muss nur gemacht werden. Hier sind konkrete Möglichkeiten:

1. Ein Anruf bei einem alten Bekannten

Manchmal liegen die wertvollsten Verbindungen bereits in der Vergangenheit. Ein kurzer Anruf bei jemandem, mit dem Sie lange nicht gesprochen haben, kann Wunder wirken – für beide Seiten.

2. Ein „Hallo“ zum Nachbarn

Ein freundliches Wort an der Haustür oder im Treppenhaus kann der Beginn einer neuen Bekanntschaft sein. Die meisten Menschen freuen sich über einen netten Gruß.

3. Ein Gespräch mit Unbekannten

Manchmal ist es einfacher, mit fremden Menschen zu sprechen. Keine Erwartungen, keine Vorgeschichte – einfach ein offenes Gespräch. Genau dafür gibt es Angebote wie Telefon-Sprachchats.

Praktische Übung: Die 5-Minuten-Kontakt-Challenge


Übung für diese Woche

Nehmen Sie sich jeden Tag nur 5 Minuten Zeit für einen sozialen Kontakt:

  • Montag: Rufen Sie jemanden an, an den Sie letzte Woche gedacht haben
  • Dienstag: Grüßen Sie drei Menschen auf der Straße
  • Mittwoch: Schreiben Sie eine kurze Nachricht an einen alten Freund
  • Donnerstag: Beginnen Sie ein Gespräch beim Einkaufen
  • Freitag: Rufen Sie eine Telefon-Gemeinschaft an
  • Wochenende: Reflektieren Sie: Was hat sich gut angefühlt?

Was wirklich hilft: Erkenntnisse aus der Praxis

Das Malteser-Projekt „Miteinander – Füreinander“ wurde an 112 Standorten in Deutschland erprobt und wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse sind eindeutig:


Was nachweislich funktioniert

  • 98% der Teilnehmer an Besuchs- und Begleitdiensten sagen: „Das Angebot ist wichtig für mich“
  • 85% würden sich ohne das Angebot einsamer fühlen
  • Gruppenaktivitäten helfen, aber Einzelgespräche sind besonders wirksam

Fazit: Sie haben es in der Hand

Einsamkeit ist kein unabänderliches Schicksal. Die Forschung zeigt klar: Wer aktiv wird, kann etwas ändern. Der wichtigste Schritt ist der erste – und der kann so klein sein wie ein Anruf.

Denken Sie daran: Es gibt Millionen Menschen in Deutschland, die sich nach echten Gesprächen sehnen. Sie sind nicht allein mit diesem Wunsch. Und irgendwo wartet jemand darauf, genau mit Ihnen zu sprechen.

Machen Sie heute den ersten Schritt.

Bereit für den ersten Schritt?

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